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Frauenfußball-Verbandsliga:
F.F.C. Gera – FSV 1986 Bad Langensalza 7:1 (3:0)




Meistertrainerin Martina
Klepsch (Foto: Jens Loshe)

(Oliver Möckel) Auch die Gäste aus Bad Langensalza konnten den F.F.C. Gera vor 120 Zuschauern in Liebschwitz bei „Meisterwetter" nicht stoppen.

Am Ende stand ein 7:1-Erfolg für die Grün-Schwarzen auf der virtuellen Anzeigetafel, bei dem wieder einmal wunderbare Tore fielen.

Am Anfang duellierten sich zwei ebenbürtige Teams, die bis zur 30. Minute beide jederzeit für ein Tor gut waren.

Stefanie Seiler (6., 9.), Lisa-Marie Otto (7.) und Tina Gruschwitz (14.) für Gera sowie Ines Mühlbach (11.) und Diana Patzig (15.) für den Gast verzogen aber allesamt aus sehr guten Positionen.



Die Ex-Leipzigerin Stephanie Grabo zeigte erneut, wie wichtig sie mittlerweile auf der Außenbahn für den F.F.C. ist. In der 30. Minute drang sie in den Strafraum ein und wurde dort von den Beinen geholt. Sabrina Herold hatte am Abend zuvor sehr gut hingeschaut und verwandelte den Elfer traumhaft sicher zum 1:0 (30.).

Dieser Treffer gab dem Geraer Spiel nun den letzten Schub, der noch vonnöten war. Karo Heimer fing in der 32. einen Mühlbach-Schuss und leitete das 2:0 ein. Abspiel zu Melissa Friedrich und die setzte Tina Gruschwitz in Szene. Deren satter Schuss aus rechter Position schlug unhaltbar im langen Eck ein (33.).

Stephanie Grabo zum Zweiten: erneut wurde sie bei ihrem Solo regelwidrig gebremst – diesmal leicht außerhalb des Sechzehners. Juliane Kremke legte sich die Kugel zurecht und wie an einer Schnur gezogen flog der Ball mit der ersten kosmischen Geschwindigkeit durch die Gäste-Mauer aus 18 Metern ins Netz zum 3:0-Pausenergebnis.

Gera hatte zum Ende von Hälfte Eins die Regie übernommen und kontrollierte die Partie. Der Gast wehrte sich aber tapfer und konnte bis hierher noch Ärgeres abwenden.


Mit Gründung des Vereins im vergangenen Jahr können die Frauen des F.F.C. Gera gleich in der ersten Serie den Landesmeistertitel holen. (Foto: Jana Oertel)


Die Minuten 46 bis 79 standen unter dem strahlenden Stern der Denise Werner. Die Nummer 10 des F.F.C. zeigte im weiteren Spielverlauf ihre große Begabung. Hinten eine Bank, rückte sie nun weiter hinein ins gegnerische Terrain und war nie auszuschalten.

Den Aufgalopp vollführte Tina Gruschwitz. Eine Werner-Eingabe konnte sie aber nicht verwerten und Torfrau Poppe parierte zur Ecke (48.). Die segelte in den Strafraum, Denise Werner war dran und der Ball im Tor. Aber der ausgezeichnete Spielleiter Peckruhn zeigte ein Handspiel von Geras „Zehnerin" an (49.).

Nun standen die Gerschen auf dem Gaspedal und zogen alle Register. Stefanie Seiler aus dem Hinterhalt (53.) und Ulrike Heiner, die für die entkräftete Stephanie Grabo zur Halbzeit eingewechselt wurde, mit einem Freistoß (54.) forderten FSV-Hüterin Poppe zu torfräulichen Großtaten auf.

Dem Heiner-Freistoß entsprang auch die nächste Ecke. Wieder segelt der Ball in den Sechzehner, wieder ist Denise Werner am Ball, wieder ist er im Tor – und schon wieder erkennt der Schiri das Tor wegen Handspiels ab (54.).


Nur selten stand F.F.C.-Torhüterin Karolin Heimer

Dann halt aus dem Spiel heraus! Denise Werner zündet in der 59. den Nachbrenner und erläuft sich einen langen Pass. Torfrau Poppe, die aus ihrem Tor eilte, hat das Nachsehen, wird von der Geraer Allrounderin ausgespielt und muss im Liegen mit ansehen, wie Denise Werner fast von der Grundlinie den Ball ins leere Tor schlenzt – ein unglaublich schöner Treffer zum 4:0.

Janine Bludau, Sturmpartnerin der verletzten Marie Preller, wollte dem in nichts nachstehen und trug sich 60 Sekunden später zum ersten Mal in die Torschützenliste ein. Im 1:1 gegen die schon arg gebeutelte Hüterin des Gastes vollendet Janine ihr Solo überlegt und lässt ihr mit einem Schlenzer keine Abwehrmöglichkeit.

Diese 5:0 in der 60. Minute war gleichzeitig auch der kleine Bruch im Geraer Spiel. Die Temperaturen um die 30 Grad verbrauchten etliche Körner auf beiden Seiten und ließen die Aufmerksamkeit leiden. Bad Langensalza kam nun wieder besser in die Partie und wurde prompt gefährlich.

Madleen Wicke (61.) und die eingewechselte Katja Esche (67.) setzten Achtungszeichen, ehe Ines Mühlbach in der 69. von einem Geraer Abwehrschnitzer profitierte. Im Solo gegen Karo Heimer behielt sie die Nerven und drosch den Ball hoch in die linke obere Ecke zum 1:5-Anschluss.


Denise Werner umkurvt die Langensalzaer Torfrau und schießt dann zum 4:0 ein. (Foto: Jana Oertel)


Dieses Tor war verdient, rüttelte aber den Gastgeber wieder wach. Der F.F.C. kämpfte sich mit frischen Kräften in die Partie zurück. Sandra Nitschke und Tina Förster verstärkten in der 67. Minute die Defensive und die völlig ausgepumpte Denise Werner verließ unter großem Beifall in der 79. für die agile Maria Lippke den Platz.

Im Anschluss zeigte Gera mit den Ligatoren 110 und 111, wie schöner Fußball gehen kann. Sarah Steppe bedient in der 80. mit einem Traumpass ihre Kapitänin. Sabrina Herold kann gar nicht anders und stellt mutterseelenallein vor dem Tor mit einem Flachschuss den Fünf-Tore-Abstand wieder her.

Und auch Janine Bludau hatte noch einen! Faktisch mit dem Abpfiff markierte sie das 7:1-Endresultat. In unnachahmlicher Manier nahm sie es mit halb Langensalza auf, umkurvte alles, was Blau trug und in der Nähe war, drang in den Strafraum ein und schob mit kühlem Kopf den Ball flach an Susann Poppe vorbei ins Netz (90.).


Neben dem Präsidenten des Thüringer Fußballverbandes (TFV) Dr. Wolfhardt Tomaschewski nimmt auch TFV-Vorstandsmitglied Bärbel Friedel (li.) die Ehrung des neuen Landesmeisters vor. (Foto: Ralf Neumann)


Der 111. F.F.C.-Saisontreffer war gleichzeitig der Schlusspunkt unter eine fabelhafte erste Saison, in der der erst am 29. April 2011 gegründete Geraer Frauenfußballclub gleich die Meisterschaft holte.

Der Präsident des Thüringer Fußballverbandes (TFV) Dr. Wolfhardt Tomaschewski, TFV-Vorstandsmitglied Bärbel Friedel, der TFV-Öffentlichkeitsverantwortliche Hartmut Gerlach, Staffelleiterin Anja Kirchner und der offizielle Vertreter der Stadt Gera, Fachdienstleiter Bildung und Sport Bernd Kriebitzsch – sie alle ließen es sich nicht nehmen und ehrten im Anschluss den neuen Thüringer Frauenfußballmeister mit einem Pokal, den Medaillen und viel Sekt.

Und wer weiß? Vielleicht sieht man sich ja am 24. Juni 2012 erneut…?

Der F.F.C. Gera spielte mit: Heimer – Otto (ab 67. Förster), Gruschwitz (ab 67. Nitschke), Bludau, Friedrich, Werner (ab 79. Lippke), Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo (ab 46. Heiner)


Der FSV 1986 Bad Langensalza spielte mit:
Poppe – Croll (MK / GK), Eichentopf, Stötzel (ab 46. Esche), Mühlbach, Patzig, Wicke, Zimpel, Hey, Seifert, Nehlert


Tore:
1:0 Sabrina Herold (30., Foulelfmeter); 2:0 Tina Gruschwitz (33.); 3:0 Juliane Kremke (41.); 4:0 Denise Werner (59.); 5:0 Janine Bludau (60.); 5:1 Ines Mühlbach (69.); 6:1 Sabrina Herold (80.); 7:1 Janine Bludau (90.)

Schiedsrichter: Matthias Peckruhn (Rositz)

Zuschauer: 120











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