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Frauen Landespokal

F.F.C. Gera vs. Frauenfussball USV Jena III
1 : 2 n.V.

Halbfinal-K.O. für den F.F.C. in der Verlängerung
Jena trifft im Finale auf Regionalligist Erfurt
von Oliver Möckel
 Foto Jana Oertel - mehr Bilder zum Pokalhalbfinalspiel |>|

Fehlende Cleverness behinderte den F.F.C. vor 80 Zuschauern beim Einzug ins Pokalfinale.

Bis zur 75. Minute beharkten sich zwei Teams, die jedes für sich genug Möglichkeiten hatten, das Spiel schon früh zu entscheiden. Anne Brandl (3.), Nicki Schmidt (9., 14.) und Franziska Jahn (41.) für Jena und Sarah-Maria Steppe (10.), Marie Preller (12., 29.) und Janine Bludau (13.) für Gera scheiterten allesamt in der ersten Hälfte mit guten Möglichkeiten.

Der Gastgeber versuchte, sein Spiel der schnellen Ballstafetten aufzuziehen, der Gastgeber dagegen probierte es immer wieder mit der kraftsparenden Variante „Langer Ball".
Ab der 30. Minute legte der USV eine härtere Gangart ein und testete aus, was der Schiedsrichter durchgehen ließ. Gleichzeitig schienen sie den F.F.C. damit zu beeindrucken, so dass am Ende der ersten Hälfte der USV eindeutig die bestimmendere Mannschaft war.

So, wie sie aufhörten, begannen sie auch. Anne Brandl (51.) und Nicki Schmidt (55.) ließen in der Anfangszeit der zweiten 45 Minuten gute Gelegenheiten aus. Bei Gera sorgten ein Herold-Freistoß (62.) und ein Bludau-Kopfball (63.) für Gefahr. Auffälligste Akteurin der zweiten Halbzeit war eindeutig Jenas Julia Riemann. Mit ihrer teilweise grenzwertigen Spielweise rüttelte sie ihr Team immer wieder auf und war selbst nur selten zu stellen. In der 70. wäre ihr nach einem Freistoß fast der Führungstreffer gelungen, ihr Schuss strich nur knapp über den Querbalken.

Aber wohl dem, der eine Marie Preller in seinen Reihen hat!
Steffi Seilers Zuspiel verwertet Marie, die wie auch der Rest ihres Teams mittlerweile arg mit Kräfteverschleiß zu kämpfen hatte, in der 75. Minute unnachahmlich. Sie lässt noch eine Gegnerin aussteigen und versenkt den Ball locker zum 1:0 für den Gastgeber.

Mit ablaufender Uhr war man sich bei den Grün-Schwarzen anscheinend zu sicher, dass dieses 1:0 reichen würde. Sabrina Herold hatte zwar in der 86. noch ein Riesenbrett auf dem Fuß, der Hinterhaltschuss strich aber auch nur knapp über die Latte. Subjektiv gesehen, war wohl die gelbe Karte für Jenas Kapitänin Riemann die entscheidende Initialzündung. Nach dem gelben Karton in der 85. Minute, den sie sich im Verlauf des Spiels mehr als redlich erarbeitet hatte, zeigte sie eine Trotzreaktion vom Feinsten. In der 87. profitierte sie von einem langen Ball und dem Fakt, dass sie auf der linken Seite nur unzureichend attackiert wurde. Aus spitzem Winkel erzwang sie mit einem platzierten Schuss das 1:1 und damit die Verlängerung.

Zum zweiten Mal innerhalb von sieben Tagen mussten die unsere Frauen nachsitzen – diesmal ging es schief.
Der USV verfügte über größere Kraftreserven und zwang den F.F.C. mit Pressing zu Fehlern. Gera verteidigte tapfer, geriet aber immer wieder in brenzlige Situationen. Eine davon besiegelte das Aus. Julia Riemann war es, die in der 102. Minute nach Solo die linke Ecke des Heimer-Tores anvisierte und konzentriert abschloss – 1:2 für den Gast.
Noch einmal alle Kraftreserven abrufend, versuchten die Geraerinnen in der zweiten Hälfte der Verlängerung das fast Unmögliche, liefen sich aber immer wieder an der sattelfesten Abwehr der Saalestädterinnen fest.

Es sollte nicht sein mit dem „Finale daheeme" für den F.F.C.; zu stark war an diesem Tag der USV; aber fehlende Cleverness, ein 1:0 über 15 Minuten nach Hause zu schaukeln, das wirklich Ausschlaggebende. Die Finalpaarung am nächsten Sonntag heißt nun USV Jena III gegen den Regionalligisten 1. FFV Erfurt.

 


 

Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
1:0 Marie Preller (75.)
1:1 Julia Riemann (87.)
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1:2 Julia Riemann (102.)

F.F.C. Gera:
Heimer - K. Steppe, Bludau, Friedrich, Werner, Preller (77. Gruschwitz), Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo

Frauenfussball USV Jena III:
Schüppel - Schmidt, Schubert, Mlinarsky, Wiedenbach, Schade (ab 117. Schlageter), Jähler (ab 46. Kerz), Hofmann, Jahn (ab 118. Gerbet), Riemann (MK / GK), Brandl

Schiedsrichter: Tim Blöthner-Teichmann (Zeulenroda)

Zuschauer:
80