Den klaren Worten der Trainer in der Halbzeitpause sollten
Taten in Hälfte Zwei folgen. Die folgten aber auf Gastgeberseite: Der Wiederanpfiff
war noch nicht einmal richtig verhallt, da ließen wir uns beim ersten
gegnerischen Versuch überlaufen, klärten nach einem Pressschlag nicht
konsequent genug und mussten letztendlich erneut den Ball aus unserem eigenen
Netz holen.
Sämtliche Vorhaben schienen wie weggeblasen und deutlich spürbare
Nervosität hielt Einzug. Gegen die immer bissiger werdenden Rudolstädter fiel
uns nur wenig ein, und in der Defensive standen wir nicht sicher genug, so dass
es dem Gastgeber in der 38. Spielminute erneut
gelang, uns überfallartig zu überlaufen und in Überzahl auf unser Tor zu
stürmten. Der Ausgleich konnte zwar vorläufig nur durch ein Foulspiel
verhindert werden, der fällige Strafstoß wurde dann aber mit platziertem Schuss
verwandelt, und unsere Führung war dahin.
Spätestens jetzt war allen klar, dass
dies hier kein Selbstläufer war. Da wir hier keine Punkte liegen lassen
wollten, verstärkten wir unsere Offensivbemühungen, während die Rudolstädter
nunmehr damit beschäftigt waren, dieses Unentschieden zu verteidigen und sich
unserer Angriffe zu erwehren.
Bei geschätzten 75 % Ballbesitz fiel uns aber
weiterhin nur wenig ein und wir ließen uns vom frühen Angreifen durch die
gegnerischen Spieler beeindrucken, so dass wir viel zu oft hinten herum
spielten und damit zu wenig Tempo aufnahmen.
Dennoch erarbeiteten wir uns nun vielfach
weitere Möglichkeiten, welche aber allesamt verballert, zu unkonzentriert
abgeschlossen, vom gegnerischen Torhüter abgewehrt oder oftmals auch vom
Pfosten oder der Latte aufgehalten wurden. Aufgrund einer nun deutlichen Anzahl
an Einschussmöglichkeiten hätten wir uns den erneuten Führungstreffer mehr als
verdient, wenngleich die niemals aufgebenden Gastgeber sich diesen einen Punkt
ebenfalls durchaus zu recht erkämpft
hätten.
Gegen Ende der Partie war ein immer häufigeres Zeitspiel deutlich
erkennbar und die Bälle wurden von den Rudolstädtern nur noch hoch und
weit geklärt. Selbst Abstöße landeten
jetzt im Seitenaus, Hauptsache der Ball flog möglichst weit weg. Und genau ein
hieraus resultierender Einwurf, als der
Schiedsrichter bereits die letzte Spielminute anzeigte und alle unsere
Bemühungen offenbar umsonst sein sollten, brachte die viel umjubelte Erlösung:
Weiter Einwurf Tom, Direktabnahme Lenny Sch., und das Ding schlug flach und
unhaltbar in die rechte Tor-Ecke ein. Was noch folgte war Anstoß Rudolstadt,
letzter Angriff abgefangen und Abpfiff.
Somit kann der Rückrundenauftakt gerade
noch so als geglückt beschrieben werden, auch wenn sich alle bewusst waren,
dass wir heute mit einem blauen Auge davon gekommen sind.
as Gute an diesem
Spiel: Jetzt wissen hoffentlich auch alle Spieler, dass einem nichts geschenkt
wird und man in jedem Spiel sowohl konzentriert
als auch leidenschaftlich bis zum Ende zu Werke gehen sollte, um auch als
verdienter Sieger vom Platz gehen zu können.
Aber unser Team hat genügend
Potential, gestärkt und verbessert die kommenden Aufgaben anzugehen und die
gewohnten Qualitäten wieder abzurufen, am besten gleich im kommenden Punktspiel
daheim gegen den TSV Königshofen.
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