%TOPNAVI%
zurück

D-Junioren Landespokal

FC Rot-Weiß Erfurt vs. SpG Eurotrink Kickers FCL Gera
6 : 0
Spielort: Stadion Lindenberg , Weimar


von Heiko Lorenz


 

Im Stadion Lindenberg in Weimar waren die Rollen vor Anpfiff des Finalspieles um den Thüringen-Pokal von vornherein verteilt: Die Kicker aus der Landeshaupstadt gingen als Favorit in die Partie, während wir uns aber keinesfalls chancenlos sahen und dem Gegner entsprechend Paroli bieten wollten. Beide Teams brachten einige Fans mit –unser Verein charterte zur Anreise extra einen Reisebus-, so dass die Partie auch vor angemessener Kulisse statt fand.


In der Anfangsphase tasteten sich die Teams noch etwas vorsichtig ab. Die Rot-Weißen hatten zwar mehr Ballbesitz, kamen aber nur selten zu einem geordneten Spielaufbau, da wir wenig freie Anspielstationen zuließen. Dennoch rackerten die Erfurter unermüdlich, um immer wieder Lücken zu reißen und sich der Gegenspieler zu entledigen. Unser Team vermied jedoch keinen Zweikampf, war hochkonzentriert und ließ kaum Torgefahr zu.


Allerdings gelang es auch uns nicht, den Ball über mehrere Stationen bis vor das Erfurter Tor laufen zu lassen, da die Spieler der Landeshauptstadt ebenfalls früh angriffen und somit Fehler erzwangen. Die erste richtig dicke Chance ergab sich dann aber doch für unsere Jungs in der 7. Spielminute: Leon nahm einen langen Pass auf und zog aus zentraler Position ab. Sein starker Schuss hätte bei vielen anderen Gegnern wohl auch in der rechten Torecke eingeschlagen, aber der Erfurter Keeper lenkte den Ball mit einer klasse Parade zur Ecke.


Den fälligen Eckball köpfte erneut Leon aus kurzer Distanz aufs Tor, doch abermals reagierte der Torwart gedankenschnell. Unser Team war bei diesem Eckball aufgerückt, so dass sich durch schnelles Umkehrspiel beim unmittelbaren Konter viel Raum und zugleich die erste große Möglichkeit für Rot-Weiß Erfurt ergab. Unser Torwart war aber ebenfalls auf dem Posten und hielt den Schuss des Erfurter Spielers.


Zur Mitte der ersten Hälfte hatten die Erfurter erneut die Führung auf dem Fuß: Über unsere rechte Abwehrseite setzte sich ein Spieler durch, dribbelte in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab, aber erneut konnte Lenny M. den Ball entschärfen.


Der Druck des Favoriten wurde jetzt immer größer und zur Entlastung kamen wir oftmals nur durch lange Bälle aus der Gefahrenzone. Dennoch hielten wir in unserer eigenen Spielhälfte weiterhin die Räume eng und gewannen viele Zweikämpfe, so dass zumindest das Unentschieden weiter gehalten wurde. Gefahr wurde auch durch Eckbälle heraufbeschworen, jedoch wurden die scharf vor das Tor gezogenen Bälle entweder über oder neben das Tor geköpft oder rechtzeitig von uns abgewehrt.


Unsere Jungs hatten einige Ansätze von Kontermöglichkeiten, in denen auch das gegnerische Tor in Gefahr gebracht werden konnte, z.B. ein Vorstoß von Christoph aus der eigenen Hälfte bis an die Strafraumgrenze, aber der Ball wurde jeweils rechtzeitig von der Erfurter Defensive bzw. dem Keeper abgewehrt.


Kurz bevor wir uns für die kämpferische Leistung mit einem 0:0-Unentschieden zur Halbzeitpause belohnen konnten, fiel dann doch der Führungstreffer: Im Mittelfeld zentral vor unserem Tor kamen wir nicht rechtzeitig zum Gegenspieler, um diesen an den Schuss zu hindern, und der Erfurter Moritz Dittmann erzielte zwei Minuten vor dem Pausenpfiff platziert und flach die 1:0-Führung.




Lenny Schumann (Mitte) versucht das Angriffsspiel der Erfurter zu stören. (Foto: Denny Pfannenschmidt)



Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste: beide Mannschaften waren vorerst wieder gleichwertig und wir versuchten, den Ausgleich zu erzielen. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Leon hierzu die Riesenchance: Er lief mit Ball allein auf den Torhüter zu, verdribbelte sich jedoch ein wenig und wurde hierdurch von einem Abwehrspieler gerade rechtzeitig eingeholt und am Abschluss gehindert.


Nur kurz danach drangen wir bis auf die Grundlinie vor, brachten den Ball aber nicht zum Mitspieler im Rückraum. Auf der anderen Seite hatte Erfurt nach schnellem Direktspiel die Möglichkeit, die Führung auszubauen, traf aber nur den Pfosten. In der 40. Spielminute setzte sich ein Erfurter auf deren rechter Angriffsseite durch und bediente seinen in der Mitte einlaufenden Mitspieler perfekt, der letztendlich zum 2:0 vollendete.


Direkt nach dem Anstoß hatte der eingewechselte Tom die große Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen: Er wurde frei vor dem Tor stehend freigespielt, schob den Ball mit direktem Schuss jedoch am Kasten vorbei. Dem vorentscheidenden Treffer zum 3:0 ging ein Stellungsfehler voraus: In der Vorwärtsbewegung ließen wir einen Erfurter Stürmer mutterseelenallein vor unserem Tor stehen, der nach erobertem Ball auch sofort angespielt wurde und unserem Keeper keine Chance ließ.


Von nun an waren unseren Jungs die bis hierhin verbrauchten Körner allmählich anzumerken, da verständlicherweise –auch aufgrund des Spielstandes- die Konzentration nachließ und die Kraft nicht mehr da war, die Gegenspieler rechtzeitig anzulaufen bzw. den Spielern immer folgen zu können.


Zudem wurden unsere weiterhin stattfindenden Angriffsbemühungen leichtfertig vergeben, indem sich unsere Spieler oftmals nicht rechtzeitig vom Ball trennten. Somit gelang es dem Favoriten, in den letzten zehn Minuten, als bei uns sichtlich die Luft raus war, noch weitere drei Treffer zum 0:6-Endstand zu erzielen.


Alles in allem holten sich die Jungs vom FC Rot-Weiß Erfurt aufgrund deren Leistung fraglos verdient den Pokal, auch wenn das Ergebnis vielleicht 2 oder 3 Tore zu hoch ausfiel. Hierzu möchte unser Team die Erfurter Jungs beglückwünschen! Von der Schlussphase abgesehen, haben wir eine kämpferisch starke Leistung abgeliefert und brauchen uns für dieses verlorene Pokalfinale keinesfalls grämen.


Allein der Einzug ins Endspiel und der Weg bis hierhin war bereits ein toller Erfolg. Nicht zuletzt kann man aus solchen Niederlagen gegen starke Teams viel dazulernen. Eine Erkenntnis ist die Tatsache, dass wir auch gegen starke Mannschaften neben der gezeigten Leidenschaft versuchen müssen, mehr spielerisch zu lösen, um den Ball nicht zu einfach her zu schenken.


Bis zum nächsten Aufeinandertreffen brauchen wir gar nicht lange warten, denn am kommenden Sonntag steht bereits die Endrunde zur Gesamt-Thüringer Meisterschaft in Erfurt an, bevor unsere Jungs dann nach einer langen Saison in die wohlverdienten (Fußball-)Ferien gehen werden.



SG Eurotrink: Lenny Müller, Kilian Pfannenschmidt, Christoph Kunz (55. Ben Räke), Lenny Schumann, Leon Nitzsche, Johannes Hein (46. David Peißker), Niklas Tucholka, Max Tretner (40. Tom Leukefeld)











%BANNER300%




zurück nach oben....


%INFOBOX_N%