Mit einem hart erkämpften Unentschieden und damit einem verdienten Punkt startete der VfR Bad Lobenstein am Sonntag beim SV Schott Jena II in seine insgesamt 10. Landesklassensaison.

Vor diesem Spiel hatten wohl alle Koseltaler Respekt. Gleich im ersten Saisonspiel beim letztjährigen Fünften auswärts anzutreten, würde man sich selbst nicht wünschen. Und da waren noch die Gedanken an den Kunstrasen vom Dezember 2014, als Schott den VfR mit einem 0:4 in die Weihnachtsferien schickte.

Auch dieses Mal brannte die Sonne wie beim ausgefallenen Spiel im Oktober, auch dieses Mal hiess es im letzten Augenblick Umzug auf den Kunstrasen. Grund war dieses Mal kein Rugbyspiel, sondern die Deutschen Jugendmeisterschaftenin der Leichtathletik, die ein Verlegen der Spielstätte nötig machte.

Dennoch aus Sicht des VfR unverständlich, weil zumindest drei Rasenplätze im Umfeld des Schott-Areals durchaus spielfähig waren. So brannte nicht nur die Sonne gnadenlos von oben, auch das schwarze Granulat des Platzes drückte die Hitze zurück. Respekt und Hochachtung vor allen 22 Spielern, die sich dieser Prozedur unterziehen mussten.

Kaum war das neue Ritual mit der neuen Begrüßungsformel zelebriert, der Anpfiff von Simone Gerbet (Leipzig) ertönt, jubelte schon die Schott-Elf. Bei ersten Angriffbrachte die VfR-Abwehr den Ball nicht unter Kontrolle, der Ball fiel Felix Wendler vor die Füsse, der mit einem satten Schuss gleich nach geschätzten 15 Sekunden die Koseltaler wach küsste. "Kopf hoch, wir haben ja noch 89 Minuten" schrie Matthias Grüner, der in Vertretung von Trainer Heiko Becker an der Seitenlinie coachte, seinen Mannen zu. Doch der VfR schwamm zunächst weiter.

Schott, angetrieben vom zentralen Florian Klinger, der seine Flügelflitzer Felix Herold über rechts und Hoang Dau Viet über links immer wieder auf die Reise schickte, hatte auch in der Folge die besseren Möglichkeiten. Dieses System war zwar schnell durchschaubar, aber konnten sich Marcus Richter und Eugen Gergert nicht so schnell auf ihre Gegenspieler einstellen. In eine dieser Druckphasen fuhr der VfR einen blitzsauberen Konter, der gleich zum Ausgleich führte. David Linke nahm Fahrt auf, spielte auf den rechts freien Oliver Hölzel, dieser mit einer Maßeingabe zu Sebastian Mai, und der Ausgleich war perfekt (21.). Bis zur Pause hatte der VfR doch noch einige brenzlige Momente zu überstehen. So hielt Richie Steinbach mit einer starken Flugparade den Schuss von  Bastian Vötgen, den Nachschuss setzte Dau Viet neben den Pfosten (42.), zuvor half den starken VfR-Schlußmann schon der Innenpfosten (29.).

Das Spiel des VfR wurde nach der Pause deutlich besser, die Innenverteidigung mit Martin Wirth und Sebastain Tens hatten nun den Mittelstürmer von Schott, Wendler, im Griff. Zwar hatten die Gastgeber weiter mehr Ballbesitz, die Riesen zur Entscheidung hatten aber die Koseltaler. So schoss Mai nach einer Köcher-Flanke nur über die Querlatte (52.), holt sich Fulge im Schott-Tor die Chance von Linke vom Fuß (75.) oder finden sich Linke und Mai beim Abspiel nicht punktgenau (90.).

Mit dem Unentschieden können am Ende aber beide Mannschaften leben, bedenkt man die Umstände und die Hitze.

Die Statistik zum Spiel :

Torfolge :

1:0 Felix Wendler (1.)

1:1 Sebastian Mai (21.)

SV SCHOTT Jena II :

Fulge - Glaser, Vötgen, Nickoll, Poßner, Klinger (MK), Wild (80. Jonas Ziermann), Wendler (70. Seidel), Herold (64. Teubert), Hoang Dau Viet, Kriebitzsch

SpG Bad Lobenstein/Helmsgrün :

Steinbach - Gergert, M. Wirth, M. Müller (59. Narr), J. Köcher (MK), Hölzel (81. Krasser), Linke, Mai, Tens, Walther (46. Aust)

Zuschauer : 50

Schiedsrichter : Simone Gerbet (Leipzig)