Das von außen Erwartete und innerlich Gehoffte ist eingetreten. Der VfR Bad Lobenstein entledigte sich recht souverän seiner Auswärtsaufgabe beim Neuling in Stadtilm und ist durch den überraschenden Punktverlust von Ilmenau neuer Zweiter der Landesklasse.

Doch bevor die Koseltaler jubeln konnten, hatten sie einiges an Arbeit zu verrichten. In der ersten Hälfte standen sich die Becker-Schützlinge aber mehr selbst auf dem Fußals es ernsthafte Abwehrarbeit zu verrichten galt. Zwar fehlen mit Kessel, Richter, Röppischer, Hölzel und Walther gleich fünf Spieler aus der Formation des Neustadt-Spieles, doch auf den vakanten Positionen rückte genügend Qualität nach. Dennoch brauchten die Koseltaler diese Zeit, mit sich und ihrem Gegner zurecht zu kommen. Auch in Sachen Tempo und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor waren diese ersten 45 Minuten nicht landesklassentauglich. Da die Gastgeber selbst auch nicht die Qualität hatten, dies auszunutzen, blieb es bei der Nullnummer zur Pause.

Mit Beginn der zweiten Hälfte war dies plötzlich Geschichte. Die Stadtilmer Anstoßhandlung wurde vom VfR abgefangen, der Ball landete auf der linken Seite bei Sebastian Mai, seine Eingabe verlängerte David Linke zu Marco Narr, der am langen Pfosten den Ball in die Maschen drückte (46.). Gerade einmal zwei Minuten später erkämpfte sich Sebastian Tens im Mittelkreis den Ball und passte zu Mai. Durch die Schnittstelle der Stadtilmer Abwehr hatte er freie Bahn und konnte Gössinger im Tor überwinden (48.). Dieser Doppelschlag zog dem Neuling die letzte Hoffnung auf die ersten Saisonpunkte, denn je mehr Stadtilm nach vorn tat, um so größer wurden die Konterräume für den VfR. Noch zwei mal führte dies zum Erfolg für den VfR. Beide Male brilliant herausgespielt, beide Male von David Linke über rechts eingeleitet und beide Male von Sebastian Mai zentral sicher verwertet (62./72.). Und es hätte für die fairen und tapferen Gastgeberan diesem Samstag noch viel schlimmer können, denn David Linke selbst hatte bei seinen Abschlüssen (65./71./81.) kein Zielwasser getrunken. Und, als er Janek Köcher schickte, handelte der VfR-Kapitän nicht resolut, legte quer und die Chance war vertan. Die Stadtilmer Möglichkeiten in der der zweiten Hälfte beschränkten sich auf einen Schuss nach Ecke, den Richie Steinbach reaktionsschnell meisterte (84.) und einen Kopfball an die Querlatte des VfR-Gehäuses (90.). Mehr Gefahr ließ die Mannschaft nicht zu.

Dennoch hat die Mannschaft gemerkt, das es schon einer gewissen Geschwindigkeit bedarf, um auch eine tief stehende Mannschaft zu locken und zu besiegen.

So kann jetzt schon das Fiebern beginnen, denn am Samstag erwartet der VfR den Staffelfavoriten Ilmenau im Koseltal zum Spitzenspiel. Hier wird sich dann zeigen, wiegut der VfR schon ist.

Die Statistik zum Spiel :

Torfolge :

0:1 Marco Narr (46.)

0:2 Sebastian Mai (48.)

0:3 Sebastian Mai (62.)

0:4 Sebastian Mai (72.)

FSV Blau-Weiß´90 Stadtilm :

Gössinger - Treiber, Schröter (80. Zeising), Körner, Wildner (73. Kuck), Schubert (MK), Weber, Philipp Lange, Winckler, Patrick Lange, Graube

SpG Bad Lobenstein/Helmsgrün :

Steinbach - M. Wirth, Aust, M. Müller (85. Zwicker), J. Köcher (MK), Mai, Remmert, Narr (76. Gergert), Linke, Tens, Krasser

Zuschauer : 120

Schiedsrichter : Chris Hollandt (Oberhof)